In Polen drängen Metzger und Wurstwarenhersteller weiterhin auf die Einführung eines Verbots der Verwendung von Fleisch- und Wurstbegriffen für pflanzliche Ersatzprodukte. Die Diskussion orientiert sich dabei an der im Februar dieses Jahres von der französischen Regierung beschlossenen Regelung. Der Präsident des Verbandes der Metzger und Wurstwarenhersteller, Tomasz Parzybut, betonte Anfang Juni gegenüber der Plattform farmer.pl, dass sie nichts gegen pflanzliche Produkte haben, aber nicht wollen, dass Kunden durch die Verwendung von etablierten Marken wie der Krakowska-Wurst (Krakauer) irregeführt werden.
Polens Metzger befürchten Irreführung der Verbraucher
Parzybut sieht in der Verwendung von traditionellen Fleisch- und Wurstbegriffen für pflanzliche Ersatzprodukte eine Irreführung der Verbraucher. Er weist auf den unterschiedlichen Nährwert von tierischen und pflanzlichen Erzeugnissen hin. Dabei bezieht er sich auf eine 2018 im Auftrag der Europäischen Kommission durchgeführte Erhebung, laut der 60% der Befragten, die Fleischersatzprodukte nachfragten, diese als vollwertigen Ersatz für tierische Erzeugnisse erachteten. Parzybut betont, dass dies ein Fehler sei, da vegane Wurstprodukte den gleichen Nährwert wie Fleischprodukte nicht bieten können.
Französisches Gesetz muss noch warten
Frankreich hat im Februar ein Gesetz verabschiedet, das die Vermarktung von mit pflanzlichen Proteinen hergestellten Produkten unter Begriffen wie Filet, Steak, Schnitzel oder Schinken verbietet. Begriffe, die einen Bezug zu Metzgern oder Wurstwaren herstellen, sollen ebenfalls untersagt werden. Allerdings wurde im April die Regelung vom obersten Verwaltungsgericht gestoppt, und nun wird auf eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) gewartet.
Klare Kennzeichnung von Fleischersatzprodukten strittig
Die Diskussion über die Bezeichnungen von pflanzlichen Ersatzprodukten ist nicht nur in Frankreich und Polen, sondern auch in anderen Ländern ein Thema. In Deutschland beispielsweise gibt es ähnliche Debatten um die Verwendung von Bezeichnungen wie Schnitzel, Wurst oder Burger für rein pflanzliche Produkte. Die Branche ist gespalten, mit Befürwortern einer klaren Kennzeichnung und Gegnern, die befürchten, dass traditionelle Begriffe untergraben werden könnten. Es steht außer Frage, dass die Verwendung von traditionellen Fleisch- und Wurstbezeichnungen für pflanzliche Produkte zu Verwirrung bei den Verbrauchern führen kann. Klar definierte Kennzeichnungen und Bezeichnungen könnten dazu beitragen, Missverständnisse zu vermeiden und die Konsumenten besser über die Produkte zu informieren. Diese Diskussion ist Teil eines größeren Trends hin zu einer stärkeren Nachfrage nach pflanzlichen Alternativen in der Ernährung.
Unterschiede zwischen Fleisch & Ersatz sollen verständlich sein
Es ist wichtig, dass Verbraucher die Möglichkeit haben, informierte Entscheidungen über ihre Ernährung zu treffen. Eine klare und transparente Kennzeichnung von pflanzlichen Ersatzprodukten kann dazu beitragen, dass Verbraucher die Unterschiede zu tierischen Produkten besser verstehen und bewusste Entscheidungen treffen können. Diese Debatte über die Verwendung von Begriffen wie Schnitzel oder Wurst für pflanzliche Produkte zeigt, wie wichtig es ist, Verbraucher vor Irreführung zu schützen und sie über die Produkte, die sie kaufen, korrekt zu informieren.
